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Wenn Technik auf Unternehmensalltag trifft, hört der Spaß oft auf. Was privat noch mit einem Schulterzucken entschieden wird – „nimm halt das, was du kennst“ – wird im geschäftlichen Einsatz plötzlich zur strategischen Grundsatzfrage. iOS oder Android? Kontrolle oder Flexibilität? Einheitlichkeit oder Vielfalt?
Und während draußen neue Smartphone-Modelle im Wochentakt präsentiert werden, kämpft die IT-Abteilung im Büro mit ganz anderen Dingen: Geräteverwaltung, Updatesicherheit und dem leisen Wunsch, dass endlich mal alles einfach funktioniert.
Android spielt den Chaoten, iOS den Kontrollfreak
Auf dem Papier scheint Android der perfekte Spielplatz für Unternehmen zu sein. Günstige Geräte, breite Auswahl und vor allem nahezu grenzenlose Anpassbarkeit. Wer Scanner, Spezial-Apps oder robuste Geräte für den Außendienst braucht, findet hier schnell passende Modelle. Doch genau diese Vielfalt ist Fluch und Segen zugleich. Denn mit jedem neuen Gerät kommt ein neues Software-Detail, das anders tickt als beim Vorgänger. Und so gleicht das Gerätemanagement bei Android manchmal dem Versuch, einen Sack Flöhe zu hüten.
iOS hingegen zieht eine scharfe Linie. Es gibt genau ein Betriebssystem, genau eine Benutzeroberfläche und Updates, die nicht in Zeitlupe, sondern auf Knopfdruck für alle gleichzeitig ausgerollt werden. Das senkt den Aufwand, schont die Nerven und gibt der IT endlich die Kontrolle, die sie sich heimlich immer gewünscht hat.
Besonders stark wird das bei der Verwaltung: Mit Lösungen wie einer iOS MDM Software, lassen sich iPhones zentral konfigurieren, einschränken und mit Richtlinien versehen – ohne dass jemand das Gerät auch nur aus der Verpackung nehmen muss.
Sicherheit, Updates und das liebe Geld
Was Android so offen macht, macht es gleichzeitig angreifbar. Apps aus Drittquellen, unklare Update-Zyklen und Hersteller, die ihre Sicherheitsversprechen eher dehnen als einhalten – das alles sorgt dafür, dass Android in puncto Datenschutz ins Schwitzen kommt. Zwar hat Google mit Android Enterprise ordentlich nachgelegt, aber der Wildwuchs bei den Herstellern bleibt ein Problem.
Apple verfolgt dagegen das Prinzip der digitalen Festung. Wer rein will, braucht den Schlüssel. Wer mitreden will, muss sich an Regeln halten. Kein App-Sideloading, keine Hintertüren, keine Gnade für veraltete Systeme. Auch biometrische Daten wie Fingerabdrücke oder Gesichtserkennung werden separat auf dem Chip gespeichert – das ist keine Spielerei, sondern ein massiver Sicherheitsvorteil.
Natürlich hat dieser Luxus seinen Preis. iPhones sind selten billig, dafür aber langlebig. Sie halten durch, bekommen jahrelang Support und lassen sich später noch gut weiterverkaufen. Android-Geräte punkten zwar im Einkauf, verlieren aber schneller an Wert und Sicherheit – spätestens wenn das Update-Glück vom Hersteller abhängt.
Kann man am Ende überhaupt ein Urteil treffen?
Ob iOS oder Android die bessere Lösung ist, hängt letztlich vom Einsatzzweck ab. Wer maximale Kontrolle, einfache Verwaltung und Sicherheit im Fokus hat, fährt mit iOS eine saubere Linie. Wer spezialisierte Anwendungen braucht oder viele Geräte zu kleinem Budget einkaufen muss, findet in Android einen flexiblen Partner – mit Ecken und Kanten. Es ist wie bei Dienstwagen: Der eine will verlässlich von A nach B, der andere braucht eine Ladefläche. Nur eines sollte klar sein: Die Entscheidung ist keine Geschmacksfrage, sondern eine strategische. Und wer da falsch abbiegt, merkt’s meist erst, wenn’s zu spät ist.