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Zu Beginn des Jahres 2024 hat die beliebte Schauspielerin Thekla Carola Wied nach mehr als fünf Jahrzehnten im Rampenlicht ihren Rückzug aus dem aktiven Fernsehgeschäft bekannt gegeben. Sie verabschiedete sich mit einer eindrucksvollen Darbietung als Martha Liebermann in dem preisgekrönten ARD-Drama „Martha Liebermann – Ein gestohlenes Leben“ von der Leinwand. Mit ihrem Abschied endet eine Ära, in der sie mit Rollen wie Angie in „Ich heirate eine Familie“ Generationen von Zuschauer*innen geprägt hat. Die Entscheidung fiel ihr nicht leicht, doch mit 80 Jahren fühlt sie sich im besten Sinne bereit für diesen Neuanfang.
Zusammenfassung des Abschieds
In einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur erklärte Wied, dass sie nach 56 Jahren im Schauspiel den richtigen Moment für das Ende ihres Berufslebens gewählt habe. Sie wolle sich künftig verstärkt privaten Projekten und Reisen widmen, ohne den Druck großer Film- und Fernsehproduktionen. Für sie sei die Entscheidung kein Abschied von der Kunst, sondern vielmehr eine Verlagerung ihres Fokus auf das Wesentliche im Leben. Obwohl sie nicht kategorisch ausschließe, bei außergewöhnlichen Stoffen noch einmal vor die Kamera zu treten, sei die Bühne für sie in den Hintergrund gerückt.
Leben und Karriere
Kindheit und Ausbildung
Thekla Carola Wied wurde am 5. Februar 1944 als Thekla Wiedmann in Breslau geboren und wuchs in Berlin auf. Ihr Vater war Latein- und Religionslehrer, was ihren Wert für Bildung und Kultur prägte. Nach dem Abitur an einem evangelischen Gymnasium in West-Berlin studierte sie von 1965 bis 1967 Schauspiel an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Bereits ihr Filmdebüt 1967 als Hanna in „Spur eines Mädchens“ brachte ihr das Filmband in Gold ein und ebnete den Weg für eine beeindruckende Karriere.
Erfolgreiche Fernsehrollen
In den 1970er Jahren etablierte sich Wied als feste Größe im deutschen Fernsehen. Ihre bekannteste Rolle folgte in den 1980er Jahren als Angie in der ZDF-Serie „Ich heirate eine Familie“, die bis heute Kultstatus besitzt. Die emotionale Tiefe und Wärme, die sie in diese Rolle einbrachte, machte sie über Nacht zum Fernsehliebling. In weiteren Serien wie „Rivalen der Rennbahn“ und „Wie gut, daß es Maria gibt“ zeigte sie ihre Vielseitigkeit und ihr komödiantisches Talent.
Abschied mit Martha Liebermann
Im Herbst 2022 übernahm Wied die Hauptrolle in „Martha Liebermann – Ein gestohlenes Leben“, einem ARD-Fernsehfilm, der auf wahren historischen Ereignissen basiert. In der Rolle der Witwe des Malers Max Liebermann überzeugte sie mit einer kraftvollen und berührenden Darstellung, die ihr den Darstellerpreis des Festival international de Télévision de Monte-Carlo einbrachte. Mit dieser Würdigung setzte sie ihrem Kinound Fernsehschaffen einen glanzvollen Schlusspunkt.
Persönliches Leben und Werte
Thekla Carola Wied ist seit 1992 mit dem Geschäftsmann Hannes Rieckhoff verheiratet, den sie als ihre größte Stütze und Begleiter im Leben bezeichnet. Das Paar lebt zurückgezogen in München und feierte 2024 seinen 32. Hochzeitstag. Wied betont stets, dass die Liebe und die Familie ihr wichtigster Anker seien und sie ohne diesen Rückhalt wohl nicht so lange in der Branche durchgehalten hätte. Freizeit und Muße verknüpft sie mit Reisen, Lesen und Zeit mit engen Freunden.
Reaktionen der Branche und der Fans
Zustimmung und Bedauern
Die Medien und Kolleginnen würdigten Wieds Entscheidung mit großem Respekt und ehrlicher Bewunderung. Ihre langjährige Agentur lobte ihre Professionalität und ihre inspirierende Lebensbilanz. In zahlreichen Kommentaren auf sozialen Netzwerken drücken Zuschauerinnen ihr Bedauern über den Abschied aus und danken ihr für unvergessliche Fernsehmomente.
Ehrungen und Auszeichnungen
Im Laufe ihrer Karriere erhielt Wied zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Filmband in Gold sowie den Deutschen Fernsehpreis. Ihr Lebenswerk wurde 2023 mit einer Ehrenstellung im Fernsehen geehrt, bei der Kolleg*innen aus ganz Deutschland zugegen waren. Diese Würdigungen verdeutlichen, welchen nachhaltigen Eindruck sie in der deutschen Medienlandschaft hinterlässt.
Ausblick: Ein neues Kapitel
Obwohl der Vorhang für ihre Schauspielkarriere gefallen ist, plant Wied keine vollständige Abkehr von der Öffentlichkeit. Gelegentliche Gastauftritte bei kulturellen Veranstaltungen und Lesungen bleiben denkbar, sofern sie ihr privat sinnvoll erscheinen. Ihr Ratschlag an jüngere Generationen lautet, sich ihre Wünsche zu erfüllen und die Zeit nicht zu verschwenden. Mit ihrem Lebensmotto „Es ist besser, 80 Jahre zu werden, als es nicht zu werden“, appelliert sie an eine positive und pragmatische Einstellung zum Älterwerden. Mehr lesen
Fazit
Der Abschied von Thekla Carola Wied markiert einen bedeutenden Einschnitt im deutschen Fernsehen. Mit respektvollem Blick zurück und neugierigem Blick nach vorn schließt sie ein Kapitel, das geprägt war von starken Frauenfiguren und zeitlosen Geschichten. Ihr Vermächtnis wird in unzähligen Fernsehklassikern weiterleben und künftige Schauspielgenerationen inspirieren. Möge dieser Abschied zugleich der Auftakt für ein erfülltes, neues Lebenskapitel sein.