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Sie lesen die Meldungen über Cyberattacken natürlich auch in der Zeitung, aber haben Sie selbst Angst davor? Die meisten Privatpersonen oder Kleinunternehmer glauben nicht daran, dass es sie selbst treffen kann. Tatsächlich kann aber genau das passieren. Viele Hacker fokussieren sich längst nicht mehr auf Banken oder Großkonzerne, denn insbesondere Privatpersonen schützen sich nicht genug. Auch kleine Betriebe fühlen sich oft zu sicher, dabei sind die besonders gefährdet, Opfer einer Cyberattacke zu werden. Wir verraten, welche Arten von Cyberattacken es gibt und wie Sie sich wirklich schützen.
Ransomware-Attacken halten sich hartnäckig
Die Ransomware-Attacke gilt als klassischer cyberangriff und ist besonders gefährlich für Unternehmen. Solche Angriffe legen ganze Systeme lahm, indem sie Daten verschlüsseln und dann Lösegeld fordern. Wenn Sie nicht zahlen, bekommen Sie keinen Zugriff mehr oder müssen mit der Veröffentlichung sensibler Daten rechnen. Besonders perfide ist, dass die Schadsoftware inzwischen auch gegen kleinere Ziele eingesetzt wird. Während Konzerne ganze Security-Abteilungen beschäftigen können, fehlt mittelständischen Unternehmen dazu oft die Kapazität.
Selbst Ihr privater Computer kann zum Opfer der Angreifer werden. Haben Sie keine Backups und verzichten auf aktuelle Sicherheitsupdates, kann eine Ransomware-Attacke empfindliche Folgen für Sie haben.
KI-gestützte Angriffe nehmen zu
Das Thema Künstliche Intelligenz ist in aller Munde. KI soll Jobs wegnehmen, aber auch zahlreiche Erleichterungen bringen. Doch der Mensch ist durchaus in der Lage, KI auch negativ einzusetzen, beispielsweise für Cyberattacken. Angreifer verwenden KI, um Passwörter zu knacken, Firewalls zu analysieren oder das Verhalten von Nutzern nachzuahmen.
Ein KI-ersteller Phishing-Text sieht inzwischen täuschend echt aus und passt sich sogar Ihrem Stil an. Besonders gefährlich sind Brute-Force-Attacken, bei denen Ihre Passwörter in Sekundenschnelle geknackt sind. Je einfacher Sie es den Angreifern machen, desto kürzer die Zeit bis zum Erfolg (aus Angreifer-Sicht.) Nach wie vor sind die beliebtesten Passwörter in Deutschland erschreckend einfach zu knacken.
Früher dauerte es wenigstens Tage, bis ein starkes Passwort geknackt war. Heute erledigen neuronale Netzwerke die Angriffe für ihre Auftraggeber binnen Minuten. Viele Sicherheitslösungen sind noch nicht up to date und hinken hinterher. Wenn Sie sich nicht informieren und Ihren Schutz anpassen, bleiben Sie verwundbar.
Angriffe aufs Mobiltelefon sind immer häufiger
Das Smartphone wird oft als „sicher“ wahrgenommen, doch das ist ein gefährlicher Irrtum. Smartphones speichern Bankdaten, Passwörter und sogar Gesundheitsinformationen über Sie. Kein Wunder also, dass Cyberkriminelle mit dieser Technologie ein Paradies für Attacken gefunden haben. Dateilose Angriffe sind besonders gefährlich. Dabei wird keine App installiert, stattdessen werden vorhandene Systeminformationen missbraucht. Als Nutzer merken Sie davon nichts.
Erst wenn Ihre Konten plötzlich leer sind oder Ihre Kontakte dubiose Links von Ihnen erhalten, erkennen Sie den Angriff. Wenn Sie der Meinung sind, dass Virenschutz auf dem Smartphone überflüssig ist, wiegen Sie sich in falscher Sicherheit. Android-Nutzer sind besonders gefährdet, da viele Schadprogramme über manipulierte App-Stores oder Werbeanzeigen verteilt werden. Entgegen der häufigen Annahmen sind aber auch iPhones nicht immun, besonders wenn Systeme nicht aktualisiert werden.
Malware gibt es in vielen Facetten
Hinter dem Sammelbegriff Malware stecken verschiedene Arten schädlicher Softwares. Malware kann als Spionagetool genutzt werden, Daten löschen, Ihr System manipulieren oder Ihre Ressourcen übernehmen. Viele Varianten arbeiten im Background und werden erst spät entdeckt.
Besonders kritisch ist das bei Botnetzen. Sind sie einmal infiziert, wird Ihr betroffenes Gerät Teil eines riesigen Netzwerks, das von Cyberkriminellen kontrolliert wird. Damit lassen sich DDos-Attacken durchführen, bei denen Server mit Anfragen überflutet werden. Auch Trojaner gehören zur Kategorie der Malware. Sie tarnen sich als nützliche Programme und schleichen sich über Fake-Mails oder Downloads ins System. Der Schaden entsteht fast immer zeitverzögert, was die Suche nach der Ursache erschwert.
Phishing setzt auf die Vertrauensseligkeit der Opfer
Ein falscher Klick reicht und schon ist es passiert. Phishing-Attacken gehören zu den häufigsten Cyberattacken überhaupt, weil sie so einfach umzusetzen sind. Die Täter setzen auf Ihre Schwächen. Eine E-Mail, die aussieht wie Post der Hausbank, ein Anruf vom angeblichen Techniker oder eine Fake-Website lassen viele Menschen reinfallen.
Besonders gefährlich ist, dass die gefälschten Inhalte heute kaum noch von echten Websites zu unterscheiden sind. Logos, Formulierungen und sogar Absenderadressen wirken seriös. Wenn Sie nicht genau hinschauen, geben Sie ohne es zu merken Ihre Zugangsdaten preis. Selbst Zwei-Faktor-Authentifizierungen bieten keinen vollständigen Schutz, wenn Sie selbst aktiv werden und Ihre Nutzerdaten eingeben!
Man in the Middle Angriffe umgeht Schutzmaßnahmen
Man in the Middle oder auch MitM steht für eine der hinterhältigsten Angriffsarten. Der Angreifer schaltet sich unbemerkt in die Kommunikation zwischen Ihnen und einem Partner. Sie glauben, dass Sie sich mit einem bestimmten Dienst verbinden, die Verbindung wurde aber in Wirklichkeit manipuliert. Das passiert vor allem in öffentlichen WLAN-Netzwerken.
Wenn Sie im Café oder im Hotel ungeschützt surfen, laufen Sie Gefahr, dass Ihre Daten abgefangen werden. Das wird brisant, wenn Sie Login-Daten, Kreditkartennummern oder E-Mails in ungeschützten Netzen eingeben oder beantworten. Verschlüsselung allein reicht nicht, wenn man Ihr Vertrauen in die Verbindung ausnutzt.
Hier ist das VPN eine der wichtigsten Schutzmaßnahmen, die Sie nutzen können. Auch der Verzicht auf ungeschützte WLAN-Netzwerke ist ein wichtiger Schritt. Im Zweifel ist es besser, mit mobilen Daten zu surfen und aufs kostenlose WLAN der Bahn, des Cafés oder des Hotels zu verzichten.
Die 5 wichtigsten Dinge, die Sie gegen Cyberattacken unternehmen können
Sie haben eine Menge Möglichkeiten in der Hand, um sich selbst gegen Cyberattacken zu schützen. Das gilt vor allem für Privatpersonen, aber auch für Kleinstunternehmen, die keine komplette Security-Abteilung hinter sich haben. Fünf der wichtigsten Maßnahmen sind:
- Sicherheitsupdates regelmäßig durchführen: Veraltete Software ist ein Einfallstor für Angreifer. Halten Sie Betriebssysteme, Programme und Apps immer aktuell.
- Passwörter: Verwenden Sie lange und komplexe Passwörter und vermeiden Sie Doppelnutzungen. Passwortmanager helfen Ihnen, mit komplizierten Passwörtern zurecht zu kommen.
- Backups: Erstellen Sie für Ihre wichtigen Daten regelmäßig Backups und speichern Sie sie auf externen Medien oder in der sicheren Cloud. So bleiben Sie im Notfall handlungsfähig.
- Sicherheitsbewusstsein schärfen: Informieren Sie sich über aktuelle Bedrohungen und bleiben Sie bei E-Mails, Links und Anhängen wachsam. Wenn etwas verdächtig wirkt, ist es das meistens auch. Besuchen Sie Websites Ihrer Bank immer über die URL, niemals über einen Link aus einer E-Mail.
- Antivirenprogramme und Firewalls: Auch wenn es keinen hundertprozentigen Schutz gibt, nutzen Sie solche Programme und Maßnahmen als erste Verteidigungslinie für gängige Angriffe.
Hinterfragen Sie sich ehrlich, wie gut Sie sich gegen Angriffe schützen. Halten Sie sich für ungefährdet, weil Sie kein großes Unternehmen leiten oder fast nur privat surfen? Ein Fehler, der Sie im Ernstfall Daten, Geld und Nerven kosten kann.