Ich bin jemand, der sich wirklich für die Feinheiten eines Aspekts begeistern kann, das war ich schon immer. Selbst an der Uni konnte ich meine Professoren mit nervigen, ja fast schon pedantischen Fragen löchern und quälen. Diese Eigenschaft habe ich mir bis heute beibehalten und sie kommt mir in meiner täglichen Arbeit immer wieder zugute. Denn sie hilft mir, wirklich ins Detail zu gehen, bei komplexen Arbeiten und Themen, die meine ganze Aufmerksamkeit erfordern. Und so ist es dann auch passiert, dass ich in der Glücksspielindustrie eine Thematik entdeckt habe, die so für mich auf den ersten Blick gar nicht so viele Berührungspunkte hat. Aber wer einmal genauer hinschaut, der wird schnell feststellen, was ich meine. Mir sind nämlich spannende Parallelen zwischen Spielhallen und Casinos aufgefallen. An der Oberfläche scheinen sie grundlegend verschieden zu sein. Während Spielhallen und Arcaden diese nostalgischen Bilder aus einer längst vergangenen Zeit hervorrufen, scheinen sich Casinos oftmals an einer ernsteren Materie zu orientieren. So weit, so gut. Doch mal Hand aufs Herz: Im Grunde sind sie sich in einer entscheidenden Hinsicht unglaublich ähnlich. Denn beide haben es in sich, uns zu spielen und zocken zu begeistern. Und beide haben es verstanden, die Zeichen der Zeit zu erkennen, und subtile Techniken zu entwickeln, damit wir Spieler auf lange Sicht am Ball bleiben. Worauf will ich hiermit eigentlich hinaus? In diesem Artikel gehe ich darauf ein, wie Spielhallen viele der sinnigsten Strategien von Casinos übernommen haben und wie beide Branchen unsere Psychologie durch Spieldesign, Belohnungssysteme und Umgebungskontrolle studieren. Mein Ziel ist hierbei is gar nicht, zu zeigen, auf welche Art und Weise sie einen Einfluss auf etwaige Entscheidungen nehmen, sondern lediglich auf professionelle und detaillierte Manier – die Art, wie ich sie schon in der Uni hatte – die Welt rund um das virtuelle Glücksspiel zu erklären. Fangen wir an.
Auf die Chemie kommt es an: Dopamin und Belohnungszyklen
Klar, der Grundgedanke beim Spielen scheint ja immer zu sein: Es kommt auf den Spaß an. Wenn wir Spaß haben, vergessen wir oft alles um uns herum, zumindest mir ergeht das häufig so. Und bei Arkadenspielen genau wie im Casino findet daher ein wirklich einnehmendes Wissen für die menschliche Psychologie statt. Hier wird nichts dem Zufall überlassen. Angefangen damit, wie wir die Seiten besuchen und wie Boni sich auf das Dopamin in unserem Gehirn auswirken – Experten der Szene basteln nicht einfach nur immer an neuen Spielen, sondern vielmehr an neuen Arten, Erfahrungen zu machen. Dennoch sollte beim Spielen immer die Freude im Fokus stehen.
Mir ist beispielsweise aufgefallen, dass viele Arcade-Spiele einen schrittweisen Fortschritt bieten – jedes Spiel fühlt sich so an, als würde man einem Preis näher kommen. Man denke an Spiele zum Einlösen von Tickets wie Skee-Ball oder Münzschieber, bei denen man mit jedem Spiel mehr Punkte oder Tickets sammelt. Dieses schrittweise Belohnungssystem spiegelt wider, wie Casinos Treuepunkte oder abgestufte Treueprogramme einsetzen. Jedes Spiel, jede Runde bringt dich dem Ziel näher, und dieses Gefühl des schrittweisen Fortschritts verleitet dazu, vielleicht noch die ein oder andere Runde mehr zu zocken. Solange aber jeder weiß, wann man das eigene Glück nicht auf die Folter spannen sollte, ist immer noch alles ok.
Beide Umgebungen arbeiten mit einem sogenannten „variablen Verstärkungsplan“, bei dem Belohnungen unvorhersehbar sind, aber häufig genug, um das Interesse aufrechtzuerhalten. Aus diesem Grund sagen Spielhallenbesucher und Spieler oft: „Nur noch ein Spiel.“
Die Macht von Licht, Geräuschen und Design
Ein weiterer Bereich, in dem Spielhallen Anleihen bei Casinos gemacht haben, ist die physische Gestaltung ihrer Räume. Casinos sind sorgfältig gestaltete Umgebungen. Die blinkenden Lichter, das klimpernde Geräusch fallender Münzen und sogar die strategische Anordnung des Spielbereichs sind darauf ausgelegt, die Spieler in das Erlebnis eintauchen zu lassen und es ihnen schwer zu machen, es zu verlassen. In Casinos gibt es keine Uhren, keine Fenster zur Außenwelt, und das gleiche sensorische Eintauchen findet man in Spielhallen.
Wenn ich eine moderne Spielhalle betrete, bin ich sofort beeindruckt von der überwältigenden Umgebung. Die blinkenden LED-Lichter, die eingängige, sich wiederholende Musik aus verschiedenen Spielen und die hellen, animierten Bildschirme erzeugen eine Reizüberflutung, die man nur schwer ignorieren kann. Dieses Bombardement ist alles andere als zufällig. Es soll deine Sinne aktivieren und es dir erleichtern, die Zeit aus den Augen zu verlieren und dich auf die Spiele einzulassen.
Virtuelle Casinos nutzen diese sensorische Strategie seit langem mit großer Wirkung. Die visuellen und akustischen Reize erzeugen ein Gefühl der Spannung, sodass jeder Spieler das Gefühl hat, dass gleich etwas Aufregendes passiert. Spielhallen reproduzieren diese Atmosphäre mit gleicher Geschicklichkeit und machen die Umgebung selbst zu einem Teil der Unterhaltung. Infolgedessen tauchen die Spieler in die Spiele ein und sind sich weniger bewusst, wie lange sie schon spielen oder wie viel sie ausgegeben haben.
Token-Systeme und die Abkopplung vom echten Geld
Ich finde ohnehin, dass Spielhallen mittlerweile die physische Manifestierung der virtuellen Casinos sind; hier verschmelzen auf unterschiedliche Arten die unmittelbare Verbindung zu echtem Geld. Genau wie ich bei Kartenzahlungen im Supermarkt nicht merke, dass ich weniger Geld zur Verfügung habe, ist es auch im Casino der Fall – das Resultat ist ein leichterer Umgang mit Geld, ohne die Auswirkungen der Entscheidungen zu spüren. In Casinos wird dies oft durch Chips oder digitale Guthaben erreicht. Wenn man mit Chips spielt, hat man weniger das Gefühl, Geld auszugeben, weil man mit abstrakten Darstellungen von Bargeld zu tun hat. Spielhallen haben ihre eigene Version davon, mit Jetons und Magnetkarten.
Wenn du in letzter Zeit in einer modernen Spielhalle warst, ist dir wahrscheinlich aufgefallen, dass viele keine Münzen mehr verwenden. Stattdessen lädst du Geld auf eine Karte und verwendest diese Karte zum Spielen. Auch hiermit entsteht die gleiche psychologische Distanz, die Casinos mit Chips anstreben. Wenn du eine Karte durchziehst, ist es viel einfacher, den Überblick über deine Ausgaben zu verlieren, weil es sich nicht so anfühlt, als würdest du echtes Geld verwenden. Casinos haben diese Technik über Jahrzehnte hinweg verfeinert und Spielhallen haben sie vollständig übernommen.
Es gibt auch das Konzept der versunkenen Kosten, ein weiteres psychologisches Instrument, das die Spieler bei der Stange hält. Wenn man einmal 20 € auf eine Spielhallenkarte geladen hat, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass man alles ausgibt, weil man das Geld bereits investiert hat. Die Vorstellung, mit Restguthaben nach Hause zu gehen, fühlt sich verschwenderisch an. Dies spiegelt wider, wie Spieler nach einer Niederlage weiterspielen könnten, weil sie sich gezwungen fühlen, das bereits ausgegebene Geld zurückzugewinnen.
Die Rolle von sozialer Bestätigung und Wettbewerb
Und hier hört der Spaß ja noch gar nicht auf. Denn auch das soziale Casino hat seinen Ursprung in der Welt der Spielhallen. Ich war ein wenig überrascht, als ich das letzte Mal in einem herkömmlichen Casino war, denn dort gibt es wirklich eine Vielzahl an sozialen Hinweisen, mit dem Spielen fortzufahren. Allein schon die Geräusche beim Zocken sind enorm reell und laden so immer wieder, eine menschliche Ebene zu anderen Spielern aufzubauen. Dadurch entsteht das Gefühl, dass man gewinnen kann und man selbst der nächste große Gewinner sein könnte, wenn man nur weiterspielt.
Spielhallen schaffen eine ähnliche Atmosphäre. Viele Arcade-Spiele sind von Natur aus sozial – sie sind dafür gedacht, mit oder vor anderen gespielt zu werden. Dies fügt eine Ebene des Gruppengefühls und des Wettbewerbs hinzu, die die Leute zum Spielen anregt. Ob es darum geht, einen Freund in einem Rennspiel zu übertreffen oder in einem Basketballspiel eine hohe Punktzahl zu erzielen, die Anwesenheit anderer macht das Erlebnis spannender und verlängert oft die Spielzeit. Selbst das Zuschauen, wie jemand anderes spielt, insbesondere wenn er Tickets gewinnt oder kurz vor einem großen Preis steht, kann Menschen anziehen und sie dazu bringen, mitzumachen. Das sieht man ja auch immer wieder, wenn man Poker in Filmen wie James Bond sieht. Da stehen dann so viele Menschen wie möglich um die Protagonisten herum und wollen alle einen Teil der Action sehen, also Teil der Action sein. Ich liebe diese Aspekte, denn sie suggerieren immer wieder dieses enge Miteinander der Menschen.
Abschließende Gedanken
Es ist nicht immer leicht, den feinen Unterschied zwischen all den Nuancen in der Welt der guten virtuellen Unterhaltung zu erkennen. Ich in meiner Rolle als Experte für alles, was mit dem Spieltrieb zu tun hat – immerhin habe ich hieraus eine Karriere machen können – bin mir aber sicher, in diesem Artikel die wichtigsten Aspekte aus beiden Welten ein wenig miteinander in Einklang gebracht zu haben. Es liegt natürlich auch daran, dass die Welt der Glücksspiele so dynamisch und vielschichtig ist. Gleichzeitig muss ich zugeben, dass meine Recherchen mich hier durchaus ein wenig überrascht haben, denn viele Aspekte, besonders mit Blick auf die psychologischen Bereiche darüber, wie unser Gehirn funktioniert, habe ich zwar schon mal gelesen, aber nicht direkt mit dem Spiel an sich in Verbindung gebracht. Jetzt bin auch ich schlauer geworden.

Wie viele Menschen glaube auch Benjamin Dahl, dass der Spieltrieb tief im Menschen verankert ist. Er ist das beste Beispiel dafür. Die Leidenschaft für das Spiel und seine Hintergründe begleitet ihn bereits seit vielen, vielen Jahren. Er war schon immer fasziniert von der Anziehung, die Spielhallen und Spielbanken auf die Menschen ausüben. Umso stärker hat sein Interesse für die Online Casinos in den letzten Jahren zugenommen. Für ihn ist es eine echte Berufung, als Autor über sämtliche Themen aus diesem Bereich berichten zu dürfen.

