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Zu einem Vierteljahrhundert nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn hat sich Jens Jeremies ein zweites Standbein im Fußball aufgebaut und engagiert sich zugleich sozial sowie privat abseits der Öffentlichkeit. Heute ist der frühere Defensivspezialist als Spielerberater bei der Hamburger Agentur T21+ tätig, wo er unter anderem Top-Talente wie Leroy Sané betreut. Gleichzeitig führt er seit 2001 seine eigene Jens-Jeremies-Stiftung, die sich für benachteiligte Kinder und Jugendliche einsetzt. Privat lebt der inzwischen 50-Jährige zurückgezogen im Münchner Umland, wo er seiner Leidenschaft für Musik nachgeht und gelegentlich Konzerte besucht.
Frühe Karriere und Rücktritt
Stationen als Spieler
Jens Jeremies wurde am 5. März 1974 in Görlitz geboren und begann seine Profi-Laufbahn bei Dynamo Dresden. Nach seinem Wechsel zu 1860 München etablierte er sich in der Bundesliga und wechselte 1998 zum FC Bayern München, wo er bis 2006 spielte. Insgesamt absolvierte Jeremies während seiner Karriere 251 Bundesliga-Spiele und stand 55 Mal im Trikot der deutschen Nationalmannschaft auf dem Platz.
Erfolge im Profi-Fußball
Mit dem FC Bayern gewann Jeremies sechs Deutsche Meisterschaften, vier DFB-Pokale und 2001 die UEFA Champions League. Höhepunkt seiner Nationalmannschaftskarriere war das Erreichen des WM-Finales 2002 gegen Brasilien. Trotz zahlreicher Angebote zog sich Jeremies im Mai 2006 im Alter von 32 Jahren aus dem Profi-Fußball zurück und begann, sein Fachwissen anders einzusetzen.
Der Weg nach dem Karriereende
Einstieg in die Spielerberatung
Nach dem Rücktritt arbeitete Jeremies zunächst als Angestellter bei einer Beraterfirma, bevor er zur renommierten Agentur T21+ wechselte. Dort nutzt er seine langjährigen Kontakte zu Vereinen und Spielern, um Talente zu begleiten und Verträge auszuhandeln. Sein Klientenportfolio umfasst unter anderem den damaligen Bayern-Star Leroy Sané. Anders als viele Ex-Profis zog es Jeremies nicht in den Trainer- oder Kommentatorenbereich; er fokussiert sich auf Management und individuelle Betreuung seiner Schützlinge.
Stiftung und soziales Engagement
Bereits seit 2001 betreibt Jeremies die Jens-Jeremies-Stiftung unter dem Motto „Der Jugend ihre Zukunft“. Die Stiftung unterstützt sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche in Deutschland und international, indem sie Projekte wie Nachhilfe- und Essensprogramme sowie den Bau von Kinderheimen fördert. Zu den geförderten Initiativen zählen unter anderem Heime in Hamburg, Zwickau und sogar in Sibirien.
Privatleben und Hobbys heute
Leben in München
Jens Jeremies lebt heute mit seiner Familie in einem ruhigen Vorort von München. Er zieht ein weitgehend zurückgezogenes Leben abseits der Schlagzeilen vor und ist selten in den Medien präsent. Sein Münchner Umfeld nutzt er auch als persönliches Netzwerk, um Kontakte aus Profi-Zeiten zu pflegen und neue Projekte anzustoßen.
Musikleidenschaft
Abseits des Fußballs ist Jeremies ein bekennender Musikfan. Besonders die Düsseldorfer Punk-Band Die Toten Hosen haben es ihm angetan: 2012 spielten sie in seinem Münchner Partykeller im Rahmen der „Magical Mystery Tour“, und er bewirbt sich bis heute gelegentlich um Wohnzimmer-Konzerte. Zudem besucht er regelmäßig Konzerte von Bands wie Sportfreunde Stiller oder Feine Sahne Fischfilet, wobei er bewusst darauf achtet, inkognito zu bleiben. Mehr lesen
Ausblick und Bedeutung
Jens Jeremies steht beispielhaft für ehemalige Spitzenfußballer, die nach ihrer aktiven Zeit neue Wege abseits des Platzes gehen. Sein Engagement in der Spielerberatung und seine Stiftung zeigen, wie Profis ihre Erfahrung und Bekanntheit für wirtschaftlichen Erfolg und gesellschaftlichen Nutzen kombinieren können. Trotz immenser Erfolge als Spieler hat er bewusst darauf verzichtet, im Rampenlicht zu bleiben, und einen ruhigen, familienorientierten Lebensstil gewählt. Mit seiner Tätigkeit bei T21+ prägt er weiterhin die Fußballlandschaft und legt gleichzeitig den Grundstein für die nächste Generation. Sein Lebensweg unterstreicht, dass Erfolg im Profi-Sport nicht zwingend in Trainertätigkeiten oder Medialeinsätzen münden muss, sondern vielfältige Perspektiven bietet. Insgesamt bleibt Jens Jeremies auch heute, über 18 Jahre nach seinem Karriereende, ein relevantes Gesicht im deutschen Fußball.