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Eloy de Jong erlebte Mitte der 1990er-Jahre seinen persönlichen Durchbruch als Mitglied der Boygroup „Caught in the Act“. Gleichzeitig führte ihn seine erste große Liebe, Boyzone-Sänger Stephen Gately, allerdings in einen Albtraum aus Verlust und unendlicher Trauer. Gately starb 2009 während eines Urlaubs in seinem Ferienhaus auf Mallorca überraschend im Alter von 33 Jahren. Während zunächst von einem Unfall durch Erbrochenes aufgrund von Alkoholkonsum ausgegangen wurde, ergab die Obduktion, dass ein akutes Lungenödem infolge eines bislang ungekannten Herzfehlers die wahre Todesursache war. Dieser Schicksalsschlag prägte Eloy de Jong bis heute und inspirierte nicht nur musikalische Widmungen, sondern auch einen öffentlichen Umgang mit Trauer, der vielen Betroffenen Mut macht.
Wer war Stephen Gately?
Stephen Gately wurde am 17. März 1976 in Dublin geboren und wurde schon als Teenager Mitglied der irischen Boyband Boyzone, die Ende der 1990er-Jahre zu den erfolgreichsten Pop-Acts Großbritanniens zählte. Mit Hits wie „No Matter What“ und „Words“ erlangte die Band weltweite Bekanntheit und verkaufte mehrere Millionen Alben. Gately gehörte zu den ersten Popstars seiner Generation, die offen über ihre Homosexualität sprachen. 1999 machte er seine Beziehung zu Eloy de Jong öffentlich und bestätigte damit einen Meilenstein in der Popkultur.
Die Beziehung zwischen Eloy de Jong und Stephen Gately
Eloy de Jong lernte Gately im Rahmen ihrer musikalischen Zusammenarbeit kennen. Die beiden Sänger verstanden sich nicht nur professionell, sondern verliebten sich im privaten Rahmen bereits 1998.
Trotz der damaligen Vorurteile homosexueller Popstars wagten sie den Schritt und outeten sich als Paar, um einer möglichen Erpressung durch die Boulevardpresse zuvorzukommen.
Ihre Beziehung dauerte mehrere Jahre und wurde insbesondere durch die gemeinsame Liebe zur Musik und dem Kampf um Sichtbarkeit in einer konservativen Branche geprägt.
Der plötzliche Tod im Oktober 2009
Am 10. Oktober 2009 reiste Stephen Gately allein in sein Ferienhaus nach Andratx auf Mallorca, um dort Zeit zur Regeneration zu finden. Nur wenige Tage später wurde er leblos aufgefunden; erste Medienberichte spekulierten über einen Unfall, bei dem Gately nach übermäßigem Alkoholkonsum an seinem Erbrochenen erstickt sein könnte.
Erste Meldungen und Spekulationen
Unmittelbar nach Bekanntwerden des Todes wurden verschiedene Hypothesen in Umlauf gebracht. Einige Presseorgane berichteten, Gately sei betrunken gewesen und habe sich im Schlaf an Erbrochenem verschluckt. Andere vermuteten Suizid, eine These, die jedoch schnell von Freunden und Familienangehörigen zurückgewiesen wurde, da Gately stets lebensfroh und gesund wirkte.
Offizielle Todesursache: Lungenödem infolge eines Herzfehlers
Die offizielle Obduktion ergab, dass Stephen Gately an einem akuten Lungenödem starb, das durch einen bislang unentdeckten Herzfehler ausgelöst wurde. Dabei handelt es sich um eine lebensbedrohliche Ansammlung von Flüssigkeit in der Lunge, die zu massivem Sauerstoffmangel und schließlich zum Atemversagen führt. Der zugrunde liegende Herzfehler war bei Gately nie diagnostiziert worden, sodass er keinerlei Anzeichen oder Beschwerden bemerkt hatte.
Medizinischer Hintergrund: Was ist ein Lungenödem?
Ein Lungenödem entsteht, wenn Flüssigkeit aus den Blutgefäßen in das Lungengewebe austritt. Dies kann verschiedene Ursachen haben, am häufigsten jedoch Herzinsuffizienz oder Herzfehler, die den Druck in den Lungengefäßen erhöhen. Klinisch äußert sich ein Lungenödem durch plötzliche Atemnot, Panik, Keuchen und Husten mit schaumigem Auswurf. Ohne sofortige medizinische Versorgung kann das Lungenödem innerhalb von Minuten zum Tod führen. Stephen Gatelys Herzfehler blieb jedoch unentdeckt, da er keine typischen Warnsymptome wie Wassereinlagerungen in den Beinen oder ständige Müdigkeit zeigte.
Die Auswirkungen auf Eloy de Jong
Eloy de Jong befand sich zum Zeitpunkt von Gatelys Tod beruflich im Aufwind: Mit „Caught in the Act“ plante er Soloprojekte und war emotional stark an Gately gebunden. Der plötzliche Verlust stürzte ihn in eine tiefe persönliche Krise, führte aber gleichzeitig zu einer Reflektion über Leben, Liebe und Vergänglichkeit. Er widmete Gately posthum seinen Song „Egal was andere sagen“ – eine deutsche Coverversion von Boyzones „No Matter What“ – und verlieh dem Lied damit eine doppelte Bedeutung als Liebeserklärung und Trauergesang.
Öffentliche Trauerbewältigung
Um mit seiner Trauer umzugehen, setzte Eloy de Jong auf Transparenz: Er sprach in Interviews offen über seine Gefühle und teilte Gately gewidmete Posts auf Social Media. Jedes Jahr am Geburtstag seines Ex-Partners veröffentlichte er rührende Botschaften und Bilder, um dessen Andenken zu ehren und das Tabu um Todesursachen in der Popwelt zu brechen.
Erinnerung und Vermächtnis
Stephen Gatelys Tod löste in der Musikbranche eine Debatte darüber aus, wie sensibel Presse und Fans mit dem Thema Gesundheit und Tod umgehen. Sein Vermächtnis lebt in Boyzone-Hits weiter, während Eloy de Jong seine Karriere bewusst auf eine Mischung aus heiteren Schlagern und tief emotionalen Themen ausrichtet. Auch in öffentlichen Gedenkveranstaltungen und Benefizkonzerten wird Gatelys Name immer wieder erwähnt, um auf Herzgesundheit und Vorbeugung hinzuweisen. Mehr Lesen
Fazit
Der unerwartete Tod von Stephen Gately durch ein akutes Lungenödem infolge eines unentdeckten Herzfehlers stellte nicht nur einen tragischen Verlust für Eloy de Jong dar, sondern verankerte sich als warnendes Beispiel für die Bedeutung medizinischer Vorsorge. Eloy de Jong gelang es, aus seiner Trauer kreative Kraft zu schöpfen, die sowohl seine musikalische Laufbahn als auch seine Haltung zum Leben nachhaltig prägte. Indem er die offizielle Todesursache nie verschleierte, trug er dazu bei, das öffentliche Bewusstsein für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu schärfen und anderen Betroffenen Mut zu machen.
So bleibt die Erinnerung an Stephen Gately nicht nur ein Kapitel in der Popgeschichte, sondern ein Mahnmal dafür, dass Liebe und Verlust oft eng beieinanderliegen und in ihrer Intensität über den Tod hinaus Bestand haben.