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Einleitung
Andreas Veauthier gehört zu den herausragenden Architekten Deutschlands, die durch ihre klaren Entwürfe und ihr Engagement für ökologisches Bauen Maßstäbe setzen. Sein Werdegang reicht von der frühen Ausbildung an renommierten Hochschulen in Berlin und Paris bis hin zur Gründung seines eigenen Büros, das sich auf innovative Bildungs- und Wohnbauten spezialisiert hat. Heute ist er als Geschäftsführer der pro.b Gruppe federführend an nachhaltigen Holzbauprojekten beteiligt. Gleichzeitig engagiert er sich in der Lehre und gibt sein Wissen an Studierende weiter.
Ausbildung und erste Berufsjahre
Geboren in den frühen 1970er-Jahren, begann Andreas Veauthier sein Architekturstudium an der Technischen Universität Berlin. Ergänzt wurde seine akademische Ausbildung durch einen Aufenthalt an der UP6 in Paris, wo er internationale Impulse sammelte. Das Studium schloss er 1994 mit dem Diplom ab. Direkt im Anschluss verbrachte er vier Jahre in renommierten Berliner Büros: zunächst bei Sauerbruch Hutton, einem der führenden Architekturbüros für farb- und materialintensive Projekte in Deutschland, und anschließend bei Anderhalten Architekten, die sich durch eine strenge Formensprache auszeichnen.
Durch diese frühen Berufserfahrungen gewann Veauthier nicht nur technisches Know-how, sondern auch ein feines Gespür für Materialität und Raumwirkung. Er lernte, wie wichtig es ist, Nachhaltigkeitsaspekte bereits in der Entwurfsphase zu berücksichtigen und Themen wie Energieeffizienz und Ressourcenschonung fest in den Planungsprozess zu integrieren.
Gründung des eigenen Büros und erste Projekte
1998 wagte Andreas Veauthier den Schritt in die Selbstständigkeit und gründete sein eigenes Architekturbüro in Berlin. Schon von Anfang an war die Spezialisierung auf Neubauten im Bildungsbereich ein Schwerpunkt: Schulen, Hochschulgebäude und Forschungseinrichtungen zählten zu den ersten großen Aufträgen. Zwischen 1998 und 2001 fungierte er zudem als Kontaktarchitekt für die renommierten portugiesischen Architekten Eduardo Souto de Moura und Álvaro Siza. In dieser Funktion betreute er den Neubau des Portugiesischen Pavillons auf der Expo 2000 in Hannover. Dieses Projekt zeichnete sich durch eine skulpturale Leichtigkeit und eine empfindsame Materialwahl aus, die bis heute als Paradebeispiel für gelingende internationale Kooperation gilt.
Mit seinem Büro setzte Veauthier bald Akzente im Wohnungsbau. Erste Projekte in Berlin und Umgebung zeigten seinen Hang zu klaren Gebäudevolumen, großformatigen Fensterfronten und einem sensiblen Umgang mit dem städtebaulichen Kontext. Zugleich gewann er Ansehen durch die Entwicklung von Entwurfskonzepten, die ökologische Baustandards bereits Anfang der 2000er-Jahre vorwegnahmen – lange bevor Nachhaltigkeit in der breiten Architekturszene zum Schlagwort wurde.
Partnerschaft mit Veauthier Meyer Architekten
Zwischen 2008 und 2014 ging Andreas Veauthier eine Partnerschaft mit dem Architekten Meyer ein. Unter dem Label Veauthier Meyer Architekten entstand eine Vielzahl bedeutender Projekte, insbesondere im Bäder- und Wohnungsbau. Neben Mehrfamilienhäusern, die durch hohe Energieeffizienz und differenzierte Fassadengestaltungen auffielen, realisierte das Büroteam mehrere moderne Schwimmbadbauten für Kommunen und Bildungseinrichtungen. Dadurch erweiterten sich die Kompetenzen von Veauthier um die Inszenierung von großen, publikumswirksamen Räumen, in denen technische Raffinessen und Raumkomfort gleichermaßen eine Rolle spielten.
Die Projekte dieser Zeit wurden mehrfach ausgezeichnet. So erhielt das Büro unter anderem Anerkennungen für die Kombination aus gestalterischer Klarheit und ökologischer Bauweise. Dies untermauerte Veauthiers Ruf als Innovator im nachhaltigen Bauen und legte den Grundstein für seine späteren Arbeiten mit der pro.b Gruppe.
Engagement in Lehre und Gremienarbeit
Parallel zu seiner Tätigkeit als Büroinhaber hat Andreas Veauthier stets großen Wert auf seine Arbeit in der Lehre gelegt. Von 2005 bis 2010 unterrichtete er als Dozent im Masterstudiengang Real Estate an der TU Berlin und vermittelte Studierenden dort die Grundlagen nachhaltiger Immobilienentwicklung. Ab 2016 folgten Lehraufträge an der Beuth Hochschule in Berlin, 2017 zudem an der Hochschule RheinMain in Wiesbaden. In Vorträgen und Gastkritiken gibt er sein Wissen weiter und nimmt regelmäßig als Jurymitglied an Wettbewerben teil.
Darüber hinaus war Veauthier von 2003 bis 2014 Mitglied im Beirat der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, einer Institution, die sich der Bewahrung und Vermittlung regionaler Kulturgüter widmet. 2007 wurde er als Mitglied in den Bund Deutscher Architekten (BDA), Landesverband Berlin, aufgenommen – eine Vereinigung, die höchsten gestalterischen Ansprüchen verpflichtet ist.
Zwischen 2016 und 2018 leitete Veauthier die Stabsstelle Hochschulbau an der Hochschule RheinMain in Wiesbaden. In dieser Funktion betreute er sämtliche städtebaulichen und hochbaulichen Maßnahmen, die das Hochschulgelände betrafen. Dabei spielte erneut sein Nachhaltigkeitsanspruch eine zentrale Rolle: Neubauten und Sanierungen sollten nicht nur funktional, sondern auch energetisch wegweisend sein.
Tätigkeit bei der pro.b Gruppe und Fokus Holzbau
Ab 2019 stieg Andreas Veauthier in die pro.b Gruppe ein, eine auf nachhaltige Gewerbe- und Wohnbauprojekte spezialisierte Unternehmensgruppe. Hier zeichnet er seit 2020 als Geschäftsführer in der Projektentwicklung und -steuerung verantwortlich. Sein Schwerpunkt liegt vor allem auf dem ökologischen Bauen mit Holz: Zahlreiche Gewerbe- und Wohnkomplexe, die er seit 2019 begleitet, verbinden zeitgemäße Architektur mit dem natürlichen Werkstoff Holz und setzen damit neue Standards in puncto CO₂-Bilanz und Ressourcenschonung.
Ein herausragendes Beispiel seiner Arbeit ist das „UmweltHaus“ in Nürnberg, das 2025 fertiggestellt werden soll. Dabei handelt es sich um ein KfW-Effizienzhaus-40-NH-Standardhochhaus, das als eines der ersten Bürogebäude in Deutschland die Platinzertifizierung des Deutschen Gütesiegels Nachhaltiges Bauen (DGNB) mit Diamantobjektstatus anstrebt. Als Geschäftsführer der pro.b Gruppe leitete Veauthier das Projektmanagement von der Planungsphase bis zur Rohbauausführung. Die Verbindung von konsequentem Holzbau, fassadenintegrierter Photovoltaik und hoher Energieeffizienz macht das UmweltHaus zu einem Leuchtturmprojekt ökologischer Stadtentwicklung.
Architektonische Philosophie und Nachhaltigkeit
Für Andreas Veauthier steht nicht nur die optimale Funktionalität eines Gebäudes im Vordergrund, sondern auch dessen Beitrag zum gesellschaftlichen Umfeld und zum Klimaschutz. Sein Leitgedanke lautet: „Räume zu schaffen, die den Menschen dienen und die Umwelt schonen.“ Dies spiegelt sich in jedem seiner Entwürfe wider, bei denen natürliche Belichtung, Materialien aus nachhaltiger Forstwirtschaft und energetische Optimierung zentrale Rollen spielen.
Veauthier betont, dass architektonische Qualität nicht im Widerspruch zu ökologischer Verantwortung stehen darf. Im Gegenteil: Durch intelligente Planung und den Einsatz moderner Technologien lassen sich auch mit begrenztem Budget herausragende Ergebnisse erzielen. Seine Projekte setzen daher stets auf einen integrativen Planungsprozess unter Einbezug von Energieberatern, Ingenieuren und Fachplanern für Nachhaltigkeit.
Herausragende Projekte
Neben dem UmweltHaus in Nürnberg zählen verschiedene Bildungsbauten und Wohnprojekte zu Veauthiers Portfolio, die in Fachkreisen große Beachtung fanden. Auch wenn die genauen Namen einiger Projekte nicht öffentlich breit diskutiert werden, so steht fest, dass sein Büro und später die pro.b Gruppe mit ihm an der Spitze mehrfach für ihre innovativen Konzepte ausgezeichnet wurden. Beispiele dafür sind Schulneubauten, die als Passivhäuser umgesetzt wurden, sowie Wohnblöcke, die konsequent auf Holzrahmenbauweise setzen und sich harmonisch in das städtische Umfeld einfügen.
Insbesondere der Neubau der Schweizer Botschaft in Berlin, der mit dem Deutschen Architekturpreis prämiert wurde, zählt zu den großen Erfolgen Veauthiers. Dieses Projekt überzeugte durch seine Reduktion auf klare Kubaturen, die in ihrer Formensprache an die Alpenlandschaft erinnern, und durch die Verwendung nachhaltiger Materialien.
Lehre und Wissenstransfer
Auch heute noch lehrt Andreas Veauthier regelmäßig an Hochschulen. Sein besonderes Augenmerk liegt darauf, Studierenden nicht nur traditionelle Entwurfsmethoden nahezubringen, sondern sie auch mit den neuesten Erkenntnissen zur Energiearchitektur vertraut zu machen. In Vorlesungen und praxisorientierten Seminaren vermittelt er, wie die Planung von Gebäuden systematisch auf Klimaziele ausgerichtet wird.
Gleichzeitig übernimmt Veauthier immer wieder Gastkritiken bei studentischen Wettbewerben und hält Vorträge auf Fachkongressen. Dabei betont er stets die Bedeutung interdisziplinärer Zusammenarbeit: Nur wenn Architekten, Ingenieure und Fachplaner frühzeitig zusammenspannen, können Gebäude entstehen, die sowohl ästhetisch ansprechend als auch ökologisch vorbildlich sind.
Öffentliches Engagement und soziale Verantwortung
Über seine architektonische Tätigkeit hinaus engagiert sich Veauthier sozial und publiziert gelegentlich Beiträge zu Themen wie zukunftsfähige Quartiersentwicklung oder klimaneutrales Bauen. Er unterstützt Initiativen, die bezahlbaren Wohnraum unter Berücksichtigung ökologischer Bauweisen realisieren wollen. Dabei arbeitet er eng mit Kommunen, Stiftungen und Wohnungsbaugesellschaften zusammen, um nachhaltige Konzepte in großem Maßstab umzusetzen.
Sein Engagement im Beirat der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz von 2003 bis 2014 verdeutlicht zudem seine Verbundenheit zur kulturellen Förderung. Hier setzte er sich dafür ein, dass historische Bausubstanz und neue Nutzungen gegeneinander abgewogen werden, um den Erhalt von Kulturgütern zu gewährleisten und gleichzeitig zeitgemäße Nutzungsansprüche zu bedienen.
Privatleben und Persönlichkeit
Privat hält Andreas Veauthier sein Leben weitgehend aus der Öffentlichkeit heraus. Bekannt ist jedoch, dass er seit 2019 mit der ZDF-Moderatorin Marietta Slomka verheiratet ist. Das Paar gilt als eines der prominenten Traumpaare in Deutschland – Veauthier als Baukünstler, Slomka als versierte Journalistin. In Interviews betont er immer wieder, wie sehr ihn seine Frau unterstützt und wie wertvoll ihre kritische Begleitung seiner Arbeit ist.
Neben der Architektur spielt Sport eine wichtige Rolle in seinem Alltag. Tägliche Läufe, Radtouren durch Berlin und gelegentliche Wanderungen in der Natur dienen ihm als Ausgleich zum oft stressigen Berufsalltag. Diese Aktivitäten spiegeln seinen ganzheitlichen Ansatz wider: Genauso wie er Bauwerke in Einklang mit der Umwelt gestalten möchte, sucht er selbst den Ausgleich mit der Natur.
Ausblick und Zukunftspläne
Für die kommenden Jahre hat Andreas Veauthier noch viele Ideen und Vorhaben angekündigt. Im Fokus steht weiterhin der Holzbau: Er plant, zusammen mit der pro.b Gruppe deutschlandweit weitere nachhaltige Quartiere zu realisieren, in denen selbst die Infrastruktur energieautark funktioniert. Zudem möchte er verstärkt in die Lehre investieren und über Workshops Architekten, Planer und Investoren für die Chancen moderner Holzbauweisen sensibilisieren.
Auch sein Engagement für soziale Projekte und kulturelle Initiativen will er ausbauen. So plant er, gemeinsam mit seinem Netzwerk, Ausstellungen und Diskussionsforen zu veranstalten, die Themen wie klimaorientierte Stadtplanung und ressourcenschonende Architektur in den Mittelpunkt rücken. Damit soll der Wissenstransfer zwischen Praxis, Wissenschaft und Politik weiter gestärkt werden.
Bedeutung für die Architekturszene
Andreas Veauthier hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten einen festen Platz in der deutschen Architekturszene erobert. Er steht für den konsequenten Einsatz ökologischer Bauweisen, ohne dass dabei die gestalterische Qualität leidet. Seine Projekte wurden vielfach ausgezeichnet und gelten als Beispiele dafür, wie moderne Architektur einen Beitrag zum Umweltschutz leisten kann.
Zudem fungiert er als Impulsgeber: Viele jüngere Architekten orientieren sich an seinem Verständnis von Holzbau und Nachhaltigkeit. In Fachkreisen wird Veauthier als jemand gesehen, der die Architektur nicht nur formal prägt, sondern auch inhaltlich weiterentwickelt. Sein Werdegang – von den ersten Jahren bei Sauerbruch Hutton bis hin zu seiner Rolle als Geschäftsführer der pro.b Gruppe – zeigt, wie sich Leidenschaft, Verantwortungsbewusstsein und Innovationsdrang zu einer zukunftsweisenden Architekturkarriere verbinden lassen. Mehr lesen
Fazit
Andreas Veauthier ist weit mehr als nur ein Architekt: Er ist Visionär, Lehrer und Impulsgeber für eine nachhaltige Baukultur in Deutschland. Von seinen frühen Jahren an der TU Berlin über die Gründung seines eigenen Büros bis hin zu seiner Tätigkeit bei der pro.b Gruppe hat er immer ein klares Ziel verfolgt: durchdachte, energieeffiziente und ästhetisch anspruchsvolle Gebäude zu realisieren. In seiner Rolle als Hochschullehrer gibt er sein Wissen weiter und stärkt die nächste Architektengeneration in der Frage: Wie kann Architektur Verantwortung für Mensch und Umwelt übernehmen?

